„Das Recht ströme wie Wasser“
23. Feb 2016
Die Eröffnung wurde mit großem Engagement von der Pfarreiengemeinschaft Kaufbeuren, der Abteilung Mission, Entwicklung und Frieden der Diözese Augsburg und vom pax christi Diözesanverband, federführend für die Verbände, mit einem vielfältigen Programm für alle Altersstufen durchgeführt.
Abteilungsleiter Pfarrer Dr. Ulrich Lindl stellte in einer eindrucksvollen Predigt im Eröffnungsgottesdienst in St. Peter und Paul die Forderung nach Recht und Gerechtigkeit, die Barmherzigkeit und Gnade vorausgehen, in den Mittelpunkt seiner Ansprache. Im Gottesdienst und in einem anschließenden Vortrag berichtete der Misereor-Gast Jurandir Alves da Silva aus Brasilien über den Kampf der Armen und Ausgeschlossenen für ihr Recht auf geschützten Lebensraum gegen den Staudamm am Rio Tapajos.
pax christi mit zwei Projekten am Tag beteiligt
Mit der „Red Hand Day Aktion“ am Stand von pax christi konnten viele Kinder und Erwachsene ihren roten Händeabdruck auf Papier hinterlassen, um zu zeigen, dass sie gegen den Einsatz von Kindern als Soldaten sind. Nicht wenige der ca. 250.000 Kindersoldaten weltweit schießen mit deutschen Kleinwaffen. In diesen Tagen werden die gesammelten Händeabdrücke an den Bundesaußenminister, der Bundesverteidigungsministerin und dem Bundesentwicklungsminister mit der Forderung nach einem Stopp von Waffenlieferungen in Länder, die Kindersoldaten einsetzen, wie z.B. Afghanistan, Kolumbien, Kongo, zugeschickt.
An einem Informationsstand zur „ Aktion Aufschrei - Stopp den Waffenhandel“ nahmen erfreulich viele Besucher die Gelegenheit wahr, eine Unterschriftenliste an die Bundesregierung zu unterzeichnen, die ein gesetzliches Verbot für den Export von Kleinwaffen fordert. Dazu stellte der Friedensreferent von pax christi Augsburg Christian Artner-Schedler in einem kurzen Vortrag im Pfarrsaal die Kampagne gegen Rüstungsexporte vor, die auch von Misereor mitgetragen wird. Er verwies dabei, dass an Orten, an denen nicht Recht wie Wasser ströme, sondern Unrecht und Gewalt herrschen, Flüchtlinge strömen. Somit trägt Deutschland als viertgrößter Waffenexporteur weltweit zu Flucht und Vertreibung bei, da deutsche Waffen in fast allen Konflikt- und Kriegsregionen mit Genehmigung der Bundesregierung im Einsatz sind. Wirklichkeit und Anspruch bilden bis heute eine hässliche Lücke.
pax christi dankt allen Mitwirkenden und freut sich über das großartige Engagement vieler unterschiedlicher Gruppen vor Ort. Das Anliegen von Misereor, der Einsatz für Recht und Gerechtigkeit für alle Menschen, wurde dadurch einer breiten Öffentlichkeit näher gebracht.